wir bei BioKaiser finden, dass zu einer wertschätzenden Kundenbeziehung Offenheit und Transparenz gehören. Und Wertschätzung erweist man am besten, indem man sagt, was Sache ist. Wir nennen das: offene Fehlerkultur und wir wollen Sie in die Vertrauenskultur einbeziehen. Sie sollen erfahren, was wir gut machen, aber auch, worauf wir nicht stolz sind, was (noch) nicht so läuft, wie wir es gerne hätten.
Qualität ist kein starrer Begriff, sondern immer auch ein Prozess und Zeugnis von dem, was ist und was werden soll. Beispiele dazu gibt es aus unserer 40-jährigen Unternehmensgeschichte zur Genüge.
So war beispielsweise unser Qualitätsverständnis damals ein anderes als heute. Als wir angefangen haben, Brote zu backen, hatten wir aus heutiger Sicht damals eine minderwertigere Qualität.
Es wurde beispielsweise keine Alternative zur konventionellen Hefe angeboten. Als dann die Biohefe auf den Markt kam, konnten wir diese nicht nutzen. Zum einen konnte bei der Verwendung von Biohefe keine Stabilität gewährleistet werden und zum anderen war die Biohefe viel zu teuer. Heutzutage ist die Verwendung von Biohefe zum Glück kein Problem mehr.
Dies sind nur zwei Beispiele, die verdeutlichen, dass und wie sich die Qualitätsbegriffe geändert haben. Mit dem Format der offenen Fehlerkultur wollen wir Sie in den Prozess einbeziehen.
Dazu veröffentlichen wir an dieser Stelle einen Fehlerkultur-Bericht, der monatlich aktualisiert wird.
2020 werden wir eine Gemeinwohl-Bilanz von BioKaiser erstellen und im Anschluss dann hier auf dieser Plattform für Sie veröffentlichen.
Verpackungen in unseren Filialen
Rohwareneinkauf, CO2, Plastik, Rezepturen – es gibt so viele Dinge, die uns bei Kaiser beschäftigen und an denen wir arbeiten, um uns auch im Bereich Nachhaltigkeit immer weiter zu verbessern. Nach und nach werden wir Ihnen transparente Einblicke in diese Themen geben und sind gleichzeitig stets offen für Ihre Fragen und Anregungen.
Als erstes möchten wir uns hier dem wichtigen Thema Produktverpackungen widmen:
Wir verkaufen jährlich ca. 36.000 Salate und Joghurts, die meisten für den Außer-Haus-Verzehr. Die Zutaten stammen natürlich alle aus biologischem Anbau, doch wie verpacken wir die Produkte? Für unsere Salate verwenden wir schon seit circa einem Jahr Schalen mit recyceltem Kunststoff. Den Recycling-Anteil finden wir selbst allerdings noch zu niedrig. Daher testen wir gerade für die großen Salate Schalen aus Zuckerrohrmelasse, ein Abfallprodukt der Zuckerherstellung mit Deckeln aus recyceltem Kunststoff. Für die kleinen Salate sind wir auf der Suche nach ähnlichen Alternativen.
Für unsere Joghurts und Müslis sind die Zuckerrohrschalen aufgrund der Produkteigenschaften leider nicht geeignet. Diese Produkte sind daher noch in herkömmlichen Kunststoff verpackt – und dafür wird Erdöl verbraucht. Natürlich stellt sich für uns die Frage nach Alternativen. Doch welche gibt es überhaupt? Schon länger beschäftigen wir uns mit dem Thema „Bio Plastik“, das recyclebar sein soll und aus Mais hergestellt wird. Hört sich auf den ersten Blick gut an, aber wir fragen uns: woher kommt der Mais und wie wird er angebaut? Der Mais für „Bio Plastik“ stammt fast immer aus konventionellem Anbau und wird auf dem Weltmarkt eingekauft. Belastungen der Böden und eine Konkurrenz bei der Nahrungsmittelherstellung sind hierbei ein großes Problem. Außerdem werden gentechnische Veränderungen beim Maisanbau häufig eingesetzt und können für den „Bio-Kunststoff“ nicht ausgeschlossen werden; genauere Auskünfte gibt es meist nicht. Das gilt übrigens ebenso für die Kaffeedeckel aus Bio Kunststoff.
Wir diskutierten die Frage, konventioneller und wahrscheinlich gentechnisch manipulierter Mais oder Erdöl – wie sollen wir da entscheiden? Als Bio Bäckerei, die sich ausdrücklich für biologischen Anbau und gegen Gentechnik ausspricht, war für uns jedoch schnell klar, dass das keine Alternative sein kann. 100% Recycling-Kunststoff gibt es nicht oder haben wir zumindest noch nicht entdeckt. Momentan suchen wir vor allem für die Joghurts und Müslis noch eine umweltfreundliche Verpackungsalternative und prüfen aktuell zum Beispiel die Umsetzung eines Mehrwegsystems.
Und dann gibt’s ja auch noch die Verpackungen für unsere Backwaren. Da haben wir schon letztes Jahr mit der Umstellung auf Recycling Papier einen großen Schritt gemacht und sparen damit circa 20 Tonnen Frischfaser-Papier jährlich. Für die Herstellung dieser werden jedoch auch Ressourcen verbraucht. Daher haben wir seit einiger Zeit zudem Brotbeutel aus Bio-Baumwolle im Angebot. Natürlich befüllen wir ebenso gerne Ihre selbst mitgebrachten Mehrweg-Beutel und hoffen, so den Verbrauch der Recycling-Tüten gemeinsam reduzieren zu können. Um auch das Thema Kaffeebecher in Angriff zu nehmen, werden wir bald zusätzlich mit der Teilnahme an der Mehrweg-Initiative Recup starten, bei der unsere KundInnen einen wieder verwendbaren Kaffeebecher bei uns erwerben, befüllen und auch wieder abgeben können. Wir sind gespannt, ob Sie bereit sind mitzumachen und wir so gemeinsam Becher einsparen können. Unsere Aktion „Becherrabatt“ mit 10 Cent auf Heißgetränke bei Befüllung eines eigenen Mehrwegbechers wurde leider kaum angenommen.
Sie können sicherlich verstehen, Veränderungen brauchen Zeit, es gibt viel zu bedenken, von Nachhaltigkeit über Praktikabilität, Kundenakzeptanz bis hin zu den Kosten. Die perfekte Lösung für alle Bereiche haben wir noch nicht– aber wir arbeiten daran, versprochen!